Glaubt ihr nicht, bleibt ihr nicht.

‚Hä Ämin‘ und ’nä äman‘.
Sich an Gott festmachen und fest zu Gott stehen.
Zuversichtlich und zuverlässig.
Trauen und dauern.
Glauben und bleiben.

Das hebräische Wort ‚aman‘ hat es in sich. Es bedeutet fest, sicher, zuversichtlich sein.
Wir kennen es aus der kirchlichen Praxis als AMEN, also als abschließende Bekräftigung, Festsetzung, Bestätigung: „So sei es!“, oder „So machen wir das!“.
Oder ganz Neudeutsch: „word!“ Es ist also keine inhaltsleere gedankenlose Formel, die nur das Ende eines Gebetes oder einer Predigt signalisiert, sondern eine Bekräftigung. Luther verdolmetscht gar nicht ganz falsch: „Das ist gewisslich wahr!“ Denn ‚aman‘ hat etwas mit Wahrheit und Treue zu tun.

Wahr und treu, diese Qualität wird Gott zugesprochen und vom Menschen erwartet.
Ist ja auch nichts schlimmes, wahr und treu zu sein. Bewähren tut es sich in Krisenzeiten. Wie Gott treu und zuverlässig ist, so sollen es die Menschen sein; wie Gott glaubwürdig ist, so sollen die Menschen glaubhaft zu Gott halten. Sich verhalten, Haltung zeigen.
Sie sind zuversichtlich und treu und halten sich fest – nämlich an Gott -, das heißt: sie glauben. Und sie verstetigen diesen Halt, diese Haltung, sie sind zuverlässig und treu, sie stehen fest zu Gott, das heißt: sie bleiben.

Das hebräische Wortspiel mit ‚aman‘ (hä ämin und nä äman) kann man sich im Deutschen gut merken: trauet ihr nicht, dauert ihr nicht.
Die Bedeutung dieses Wortspiels allerdings wird bei Luther noch viel besser wiedergegeben, wenn er Jesaja 7,9 übersetzt: Glaubt ihr nicht, bleibt ihr nicht!

AMEN dazu.

Über bikerpfarrer

Beauftragter der Ev. Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz für die Arbeit mit Motorradfahrenden. www.ekbo.de
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