ubi et quando

Das Evangelium war zu jeder Zeit politisch und politisch brisant, nicht weil es Politik, sondern weil es Evangelium war. Man kann nicht nicht politisch sein, weder im Reden, noch im Schweigen; es sei denn, ein Mensch schweigt, um auf Gott zu hören.

Ich wünsche mir noch mehr Bischöf*innen, Priester*innen und Pfarrer*innen, die ihren Mund öffnen aus und gegründet in dem Evangelium. Für die Welt, der es gilt. Also solche, die zuerst zu Gott hin schweigen (mich selbst zuvörderst eingeschlossen), und dann zur Welt hin sprechen. Wer, wenn nicht wir, sind als Diener des Evangeliums dazu beauftragt, quasi dazu verdonnert, es zu verbreiten? Wir schulden der Welt nicht das politische, sondern das evangelische Wort.

In Erinnerung an Bischof Kurt Scharf, welcher die RAF-Terroristen und Terroristinnen im Gefängnis besuchte, in Erinnerung an Papst Johannes Paul II., welcher seinen Attentäter im Gefängnis besuchte, wünsche ich mir, dass wir sprechen auch mit denen, mit welchen zu sprechen politisch inkorrekt wäre. Ich wünsche mir sichtbar agierende Christ*innen, die wissen, dass für sie eben das politisch korrekt ist, was geistlich korrekt ist. Ich wünsche mir mutige Prediger*innen, die schlicht das Reich Gottes verkündigen; eine Verkündigung, welche im Übrigen durchaus auch im politischen Mainstream liegen darf, ubi et quando visum est Deo.

Über bikerpfarrer

Beauftragter der Ev. Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz für die Arbeit mit Motorradfahrenden. www.ekbo.de
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Eine Antwort zu ubi et quando

  1. GerdEric schreibt:

    Jesus sprach kein Latein.

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